Errungenschaften und Vorteile | Europäische Union
Zum Hauptinhalt

Die wichtigsten Errungenschaften und konkreten Vorteile der Europäischen Union

Die EU hat Großartiges für die Menschen in der EU und die ganze Welt erreicht:

  • Freiheit der EU-Bürger*innen, überall in der EU zu leben, zu studieren und zu arbeiten
  • Wohlstand durch den größten Binnenmarkt der Welt und eine gemeinsame Währung
  • Wachstum durch den weltweit größten Handelsblock 
  • Schutz der Grundrechte der Bürger*innen sowie ihrer digitalen, sozialen, wirtschaftlichen und sonstigen Rechte
  • Reisen ohne Grenzkontrollen im Schengen-Raum
  • Wegbereiter im Bereich Klimaschutz, Umweltschutz und nachhaltige Energieversorgung
  • Schutz vor lokalen und globalen Gesundheitsbedrohungen und Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit
  • Unterstützung und Solidarität in Notlagen aufgrund von Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen oder Pandemien
  • Frieden und Stabilität in Europa seit über 70 Jahren
  • Erweiterung und Einheit der EU
  • Unterstützung und Entwicklungshilfe für Millionen von Menschen weltweit

Binnenmarkt  

Der Binnenmarkt ist der wichtigste Motor unserer Wirtschaft und bringt der EU Wohlstand. Er gewährleistet Freizügigkeit für Waren, Dienstleistungen, Kapitalvermögen und Menschen im Großteil Europas und ohne technische, rechtliche oder bürokratische Hürden. Dadurch können Unternehmen einfacher Geschäfte abwickeln und Verbraucher*innen Geld sparen.

Vorteile für die Menschen 

Es ist einfach, sich in Europa zu bewegen, denn alle EU-Bürger*innen haben das Recht, in jedem EU-Land zu leben, zu studieren, zu arbeiten oder sich zur Ruhe zu setzen. 

Jedes EU-Land ist verpflichtet, Sie als EU-Bürger*in im Hinblick auf Beschäftigung, Sozialversicherung und Steuern genau so zu behandeln wie seine eigenen Bürger*innen.  

Diese Errungenschaften stehen beispielhaft für unseren Binnenmarkt:  

  • Vorteile für die Verbraucher*innen: Zu den größten Vorteilen des Binnenmarktes gehören niedrigere Preise und eine größere Auswahl. Da es zwischen den EU-Ländern keine Handelszölle oder andere Hindernisse gibt, können Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen ohne zusätzliche Kosten über die Landesgrenzen hinweg anbieten, was zu einer wettbewerbsfähigeren Preisgestaltung führt. Zudem genießen Bürger*innen dank Verbraucherschutzgesetzen EU-weit dieselben Rechte, darunter ein 14-tägiges Rückgaberecht für Online-Käufe und ein Garantierecht bei fehlerhaften Produkten. Faire Regeln für die Preisgestaltung verhindern Preisdiskriminierung, sodass die Menschen in einem Land nicht ungerechtfertigt höhere Preise zahlen als die in einem anderen Land.
  • Telefon und digitale Dienste: Dank der Abschaffung der Roaminggebühren können Sie Ihre Telefon- und Online-Dienste ohne zusätzliche Kosten in der gesamten EU nutzen.
  • Einheitliches Ladegerät: Neue Vorschriften ermöglichen es, dass Sie für das Aufladen Ihres Mobiltelefons und anderer elektronischer Geräte nur noch ein Ladegerät benötigen. Das erleichtert Ihnen nicht nur das Leben, sondern vermeidet auch Elektroschrott.
  • Energieeffizienz von Produkten: Mithilfe der EU-Energielabel können Sie den Energie- und Wasserverbrauch eines Geräts nachvollziehen. Die Ökodesign-Anforderungen sehen zudem vor, dass Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen energieeffizienter werden. So können Sie Energie und Geld sparen.

Nutzen für die Unternehmen 

Der Binnenmarkt schafft Anreize für Investitionen in Unternehmen, insbesondere in kleine Unternehmen, damit diese in der EU und weltweit wachsen können. Er bewahrt Unternehmen auch vor etwaigen Lieferkettenschocks, da sie leichter neue Lieferanten und Partner finden können. In der Corona-Pandemie förderte der Binnenmarkt den Zusammenhalt der Länder und half ihnen, die Krise zu überwinden, indem die EU-Länder lebensrettende Impfstoffe bereitstellen, einen länderübergreifenden Aufbauplan auf den Weg bringen und die globale Reaktion auf die Pandemie federführend gestalten konnten.  

Die EU bringt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen, voran und sorgt für deren Digitalisierung und Dekarbonisierung. Sie entwickelt wirksame europäische Standards und fördert internationale Standards für die Rechnungslegung, die nichtfinanzielle Berichterstattung und die Abschlussprüfung.  

Zudem schützt sie ihre Bürger*innen vor den Schattenseiten der Globalisierung durch:

  • EU-Fördermaßnahmen für kleine Unternehmen
  • Verpflichtung von Unternehmen, ihren gerechten Anteil an Steuern zu zahlen

Die EU kann auch helfen, wenn Sie als Geschäftsinhaber*in ungerecht behandelt wurden.

Finanzierung und Innovation

Grundlage für das Wirtschaftswachstum ist das Engagement der EU, unsere eigene Innovation zu fördern. Forschung und Innovation wird von der EU durch das Programm „Horizont Europa“ unterstützt. Es haben bereits mehr als 30 durch das Programm geförderte EU-Forschende einen Nobelpreis erhalten.  

Eine der bedeutendsten Errungenschaften im Bereich Innovation war die Einführung von Galileo, Europas eigenem globalen Satellitennavigationssystem. Mit Galileo können Sie seit 2016 Ihren Standort auf Ihrem Smartphone ermitteln. Derzeit werden Navigations- und Zeitinformationen für mehr als 4 Milliarden Nutzer*innen weltweit bereitgestellt. Galileo wird ferner in zahlreichen Branchen wie Transport, Logistik, Telekommunikation und Energie für den täglichen Betrieb eingesetzt. 

Es gibt zahlreiche EU-Finanzierungsmöglichkeiten zur Unterstützung Ihres Unternehmens. Für die Landwirtschaft hat die Gemeinsame Agrarpolitik mehrere Programme zur Unterstützung des Unternehmenswachstums geschaffen. Außerdem stehen EU-Mittel speziell für die Bereiche Fischerei, Klimaschutz, Innovation, Energie, Verkehr und IKT für die Erweiterung von Unternehmen über Ländergrenzen hinweg zur Verfügung.  

Gemeinsame Währung

Der Euro wurde 1999 eingeführt und ist nun die offizielle Währung von 20 EU-Ländern und wird von fast 350 Millionen Menschen als Zahlungsmittel genutzt. Er hat das Risiko von Währungsschwankungen und Wechselkurskosten beseitigt und so die europäische Integration vorangebracht und den Binnenmarkt gestärkt – zum Nutzen von uns allen.

Handel 

Die EU ist der größte Handelsblock der Welt. Sie hat den höchsten Anteil an den weltweiten Ausfuhren von Industrieerzeugnissen und ist für über 100 Länder der größte Einfuhrmarkt.

Der freie Handel zwischen den Mitgliedstaaten war einer der Grundsätze beim Aufbau der EU. Er konnte durch den Binnenmarkt verwirklicht werden. Außerhalb ihrer Grenzen fördert die EU die Liberalisierung des Welthandels.

Die EU hat sich eine starke Position erarbeitet, indem ihre Mitgliedstaaten auf der globalen Bühne mit einer Stimme auftreten, statt mit einzelnen Handelsstrategien. Mit einem Anteil von rund 14 % am weltweiten Warenverkehr ist sie einer der größten globalen Akteure im internationalen Handel. Die EU hat 74 individuelle Freihandelsabkommen mit Ländern und Regionen auf der ganzen Welt geschlossen und beseitigt auch weiterhin Handelshemmnisse für EU-Exporte auf der ganzen Welt.

Gleichzeitig erleichtert die EU-Zollunion den Handel für europäische Unternehmen, vereinheitlicht die Zölle auf Waren aus Nicht-EU-Ländern und trägt zum Schutz von Menschen, Tieren und Umwelt bei. Zudem arbeiten die Zollbehörden aller EU-Länder dadurch so zusammen, als wären sie eine einzige Behörde. Auf Waren, die aus Nicht-EU-Ländern in ihr Hoheitsgebiet eingeführt werden, wenden sie einheitlich die gleichen Zolltarife an, während sie intern keine Zölle mehr erheben.

Reisen ohne Grenzkontrollen

Durch den grenzfreien Schengen-Raum genießen mehr als 425 Millionen EU-Bürger*innen sowie Drittstaatsangehörige, die in der EU leben oder die EU besuchen, das Recht auf Freizügigkeit.

Dem Schengen-Raum gehören die meisten EU-Länder mit Ausnahme von Zypern und Irland an. Einige Nicht-EU-Länder wie Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein sind ebenfalls beigetreten. Alle Einwohner*innen aus den teilnehmenden Ländern können sich in diesem Gebiet frei und ohne Grenzkontrollen bewegen.

Schutz von Rechten und der Demokratie 

Die Bürger*innen der EU genießen viele Freiheiten und umfassenden Schutz: persönliche, bürgerliche, politische, wirtschaftliche und soziale Rechte, Schutz personenbezogener Daten und Schutz vor Diskriminierung sowie Freizügigkeit ohne Grenzkontrollen in den meisten EU-Ländern.  

Alle EU-Bürger*innen haben das Recht, sich aktiv am politischen Leben der EU zu beteiligen. Alle erwachsenen EU-Bürger*innen haben das Recht für politische Ämter zu kandidieren und durch Wahl zu bestimmen, wer sie im Europäischen Parlament, der einzigen direkt gewählten länderübergreifenden Volksvertretung, vertritt.  

Neben der Europawahl können Sie sich auch über die Europäischen Bürgerforen in die EU-Politik einbringen. Im Rahmen dieser Foren können Sie mit anderen Menschen aus allen EU-Ländern am demokratischen Entscheidungsprozess teilnehmen und wichtige, anstehende Vorschläge diskutieren, die uns alle betreffen. 

Die Werte der Gleichheit, Nichtdiskriminierung, Inklusion, Würde des Menschen, Freiheit und Demokratie garantieren allen EU-Bürger*innen dieselben Grundrechte. Die in den EU-Verträgen und in der Charta der Grundrechte festgeschriebene Rechtsstaatlichkeit untermauert und schützt diese Werte.  

EU-Bürger*innen haben das Recht, in anderen EU-Ländern zu leben, zu arbeiten, zu studieren und zu heiraten. Die EU setzt sich dafür ein, Ihre personenbezogenen Daten zu schützen und ihre Rechte als Verbraucher*innen, Arbeitnehmer*innen und Bürger*innen zu stärken. Mehr über Ihre Rechte:

  • Beschäftigung: Alle Arbeitnehmer*innen in der EU genießen bestimmte Mindestrechte in Bezug auf

    • Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
    • Chancengleichheit
    • Schutz vor allen Formen der Diskriminierung

    In der EU darf eine Person in einem Zeitraum von sieben Tagen maximal 48 Stunden arbeiten. Der Mindesturlaub pro Arbeitnehmer*in pro Jahr beträgt vier Wochen.  

  • Datenschutz: Die EU hat eine entschiedene Haltung für den Schutz der Rechte des Einzelnen und personenbezogener Informationen eingenommen, um sicherzustellen, dass wir alle mehr Kontrolle über unsere personenbezogenen Daten haben und unsere Daten löschen lassen können. Die EU-Datenschutzvorschriften gewährleisten zudem bei jeder Form der Datenerfassung den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten – z. B. wenn Sie online einkaufen, sich für eine Stelle bewerben oder ein Bankdarlehen beantragen. Diese Vorschriften gelten sowohl für Unternehmen als auch für (öffentliche und private) Organisationen mit Sitz in und außerhalb der EU, die Waren oder Dienstleistungen in der EU anbieten.  
  • Reisen und Zahlungen: Gemäß EU-Vorschriften bekommen Sie Ihr Geld zurück, wenn Sie unerwünschte Produkte zurückgeben. Darüber hinaus erhalten Sie eine Rückerstattung, wenn es auf Reisen zu vermeidbaren Verspätungen oder Ausfällen kommt. Außerdem werden Ihnen keine zusätzlichen Gebühren mehr berechnet, wenn Sie in der EU mit einer Kredit- oder Debitkarte bezahlen. Von der EU eingeführte Sofortzahlungen bedeuten, dass Geldbeträge innerhalb von 10 Sekunden nach Erteilung eines Zahlungsauftrags auf dem Konto eines Zahlungsempfängers verfügbar sind.
  • Produktsicherheit: Sie sind über das EU-eigene Schnellwarnsystem für gefährliche Non-Food-Produkte wie Spielzeug, Autositze und Parfüms vor gefährlichen Produkten geschützt. Über das System können Informationen über Maßnahmen zum Schutz vor gefährlichen Produkten rasch an die für Produktsicherheit zuständigen nationalen Behörden übermittelt werden. Ein ähnliches Warnsystem gibt es für Lebensmittel, die die Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen.
  • Landwirtschaftliche Erzeugnisse: Der Schutz der Gesundheit ist das Ziel aller EU-Rechtsvorschriften und -Standards im Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor. Umfassende EU-weite Rechtsvorschriften erfassen die gesamte Lebensmittelherstellungs- und -verarbeitungskette in der EU sowie ein- und ausgeführte Waren.
  • Krankenversicherung: Ihre nationale Krankenversicherung stellt Ihnen kostenlos eine Europäische Krankenversicherungskarte aus. Mit der Karte haben Sie Zugang zu ungeplanten, medizinisch erforderlichen, staatlichen Gesundheitsleistungen während eines vorübergehenden Aufenthalts in allen EU-Ländern sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz und Großbritannien zu den gleichen Bedingungen und Kosten, die auch für die Bürger*innen des jeweiligen Landes gelten (d. h. je nach Land auch kostenlos).
  • Digitale Rechte: Die EU-Rechtsvorschriften stellen sicher, dass große Online-Plattformen unter Kontrolle bleiben und aufgrund ihrer Marktstellung keine Engpässe in der digitalen Wirtschaft schaffen können. Sie stärken auch Ihre Rechte, insbesondere auf Social-Media-Plattformen, durch:
    • die Möglichkeit, Entscheidungen zur Moderation von Inhalten anfechten zu können
    • höhere Transparenzanforderungen für Online-Plattformen
    • die Gewährleistung, dass die Pflichten zum Schutz Minderjähriger eingehalten werden
    • die Festlegung neuer Beschränkungen für gezielte Werbung

Klima, Energie und Umwelt  

Bekämpfung des Klimawandels

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu werden. Damit ist sie eine Vorreiterin bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Ökologisierung der Wirtschaft. Im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris 2015, in dem sich die Staaten gemeinsam einer großen kollektiven Aufgabe zur Begrenzung der globalen Erwärmung und zur Bewältigung ihrer Auswirkungen verpflichtet haben, hat sich die EU zum Ziel gesetzt, die Nettotreibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern. Dieses Ziel wurde rechtlich verankert.

Ferner steht die EU Entwicklungsländern beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel zur Seite und ist gemeinsam mit ihren Mitgliedstaaten und der Europäischen Investitionsbank die größte Beitragszahlerin öffentlicher Klimaschutzförderung in Entwicklungsländern.

Energie für Europa

Die EU konnte kritischen Risiken für die Energieversorgungssicherheit standhalten, die Kontrolle über den Energiemarkt und die Energiepreise wiedererlangen und den Übergang zur Klimaneutralität beschleunigen.

Für die Verbraucher*innen sind die Strom- und Gaspreise durch die auf EU-Ebene ergriffenen Maßnahmen im Vergleich zu den Höchstständen im Jahr 2022 drastisch gesunken. Durch die neuen Rechtsvorschriften für den Energiemarkt sind auch die Schwächsten besser vor Unterbrechungen der Energieversorgung geschützt.  

Dank der EU-Energiemaßnahmen stammt die Hälfte der Stromerzeugung in der EU nun aus erneuerbaren Energiequellen. Windkraft hat Gas übertroffen und wurde zur zweitgrößten Stromquelle der EU hinter der Kernenergie. 

Naturschutz

Die EU hat mit die strengsten Umweltstandards der Welt. Dabei zielt die EU-Politik darauf ab, Risiken für das Klima, die Gesundheit und die Artenvielfalt zu minimieren.  

Eine der Hauptursachen für den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt ist die Entwaldung. Dies ist nur eines von vielen Umweltproblemen, bei denen die EU Maßnahmen zur Erhaltung unseres Lebensraums ergriffen hat.  

Die EU hat Natura 2000 eingerichtet, das weltweit größte koordinierte Netz von Schutzgebieten. Fast 20 % der Flächen in der EU sind Teil des Natura-2000-Netzes, wodurch Natur und Artenvielfalt gedeihen können.  

Die EU geht zudem gegen die 10 am häufigsten an europäischen Stränden zu findenden Einwegplastikprodukte vor und setzt sich für nachhaltige Alternativen ein. Darüber hinaus verringert sie die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Luftverschmutzung und verbessert die Wasserqualität durch die Verringerung von Abfällen und Mikroplastik.

Viele Chemikalien weisen gefährliche Eigenschaften auf, die der Umwelt und der menschlichen Gesundheit schaden können. So hat die EU rund 40 Rechtsvorschriften zur Regulierung von Chemikalien erlassen, um die menschliche Gesundheit zu schützen und die Verschmutzung durch Chemikalien zu verringern.

Gesundheit

Als die weltweite Corona-Pandemie hereinbrach, hat die EU die Forschung unterstützt und in Rekordzeit lebensrettende Impfstoffe bereitgestellt. Mehr als 80 % der Erwachsenen in der EU haben mindestens die erste Impfung erhalten. Mit der Einführung des digitalen COVID-Zertifikats der EU ermöglichte sie Bürger*innen aus 78 Ländern und Gebieten das sichere Reisen. Das System wurde von der Weltgesundheitsorganisation zur Einrichtung eines globalen Systems übernommen, mit dem auch bei aktuellen und künftigen Gesundheitsgefahren das Reisen ermöglicht und der Schutz der Menschen weltweit gewährleistet werden soll.

Die Europäische Gesundheitsunion wurde geschaffen, um die EU-Länder dabei zu unterstützen, sich gemeinsam auf Gesundheitskrisen vorzubereiten und darauf zu reagieren. Die EU sorgt dafür, dass medizinisches Material verfügbar und erschwinglich ist und dass die Mitgliedstaaten für eine verbesserte Prävention, bessere Behandlung und Nachsorge bei allen Arten von Krankheiten, einschließlich bei Krebs, zusammenarbeiten. 

Die Pandemie hat zudem die psychische Gesundheit, vor allem von jungen Menschen und solchen, die bereits psychisch krank waren, zusätzlich belastet. Zur Bewältigung dieser Krise hat die EU 20 Leitinitiativen im Bereich der psychischen Gesundheit eingeführt, um Folgendes sicherzustellen:

  • angemessene und wirksame Prävention
  • Zugang zu hochwertiger und erschwinglicher psychischer Gesundheitsversorgung, Betreuung und Behandlung
  • Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach der Genesung

Solidarität in Krisenzeiten

Bei schweren Naturkatastrophen oder vom Menschen verursachte Katastrophen kann die EU die Bereitstellung staatlicher Hilfe aus der gesamten EU für das betroffene Gebiet koordinieren. Sobald ein betroffenes Land das Katastrophenschutzverfahren aktiviert, fordert die EU alle 37 teilnehmenden Länder auf, Hilfe zu leisten. Die geleistete Hilfe umfasst ein breites Spektrum: von medizinischen Hilfsgütern und Notunterkünften bis hin zu Einsatzkräften wie der Feuerwehr oder Such- und Rettungsteams.

Mithilfe dieses Verfahrens hat die EU dafür gesorgt, dass ihre Hilfe bis in alle Teile des Kontinents und sogar weit darüber hinaus reicht: von der Räumung des Schutts nur wenige Stunden nach tödlichen Erdbeben in Albanien, Kroatien und der Türkei bis hin zur Unterstützung Griechenlands, Italiens, Spaniens und Kanadas bei Waldbränden oder Sturzfluten in den letzten Jahren.

Die Soforthilfe für die Ukrainer*innen war die bislang größte Operation im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens.

EU-Erweiterung 

Seit ihrer Gründung 1951 hat sich die EU von 6 auf 27 Mitgliedstaaten erweitert und vereint somit einen Großteil des Kontinents.

Das bedeutet, dass 450 Millionen Europäer*innen sich nun auf einem größeren Gebiet frei bewegen können und über mehr Rechte und Freiheiten verfügen. Die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit wurden gestärkt, auch wenn sie bisweilen auf die Probe gestellt werden. Und sowohl Menschen als auch Unternehmen haben mehr Möglichkeiten.

Der Erweiterungsprozess bildet einen starken Anreiz für demokratische und wirtschaftliche Reformen in Ländern, die künftig der EU beitreten möchten.

Frieden und Stabilität in der EU 

Die EU sorgt seit über einem halben Jahrhundert für Frieden, Stabilität und Wohlstand in der EU. In Anerkennung des über 70 Jahre andauernden Friedens wurde der EU im Jahr 2012 der Friedensnobelpreis verliehen.

Jedoch kehrte der Krieg kürzlich nach Europa zurück. Die groß angelegte Invasion der Ukraine durch Russland ist nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern auch ein Angriff auf Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie. Die EU steht der Ukraine entschlossen zur Seite und wird sie so lange wie nötig unterstützen.  

Darüber hinaus fördert die EU weltweit Frieden, Wohlstand, Demokratie, Grundfreiheiten und Rechtsstaatlichkeit. Sie setzt sich für die Beilegung von Konflikten ein und fördert eine regelbasierte Weltordnung.

Internationale Hilfe und Diplomatie

EU-Länder, die gemeinsam handeln, haben auf der Weltbühne eine wesentlich stärkere Stimme als 27 Nationen unterschiedlicher Größe, die einzeln handeln. Gemeinsam sind die EU-Institutionen und die nationalen Regierungen der weltweit führende Geldgeber für Entwicklungshilfe und sie arbeiten gemeinsam daran, verantwortungsvolle Regierungsführung zu fördern, Hunger zu bekämpfen und natürliche Ressourcen zu erhalten.

Weltgrößte Geberin

Bei Katastrophen größeren Ausmaßes oder humanitären Notsituationen sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas leistet die EU den betroffenen Ländern und ihrer Bevölkerung Hilfe. Sie ist insgesamt die weltweit größte Geberin internationaler Hilfe. Sie leistet einen Beitrag von über 50 Milliarden Euro pro Jahr zur Bekämpfung der Armut und Förderung der Entwicklung weltweit.  

Jedes Jahr unterstützt die EU Millionen von Opfern von Katastrophen und Konflikten in mehr als 110 Ländern mit Nahrungsmitteln, Unterkünften, Schutz, Gesundheitsversorgung und sauberem Wasser, auch durch Luftbrückenflüge.  

Migration

Das Migrations- und Asylmanagement ist in den letzten Jahren zu einem der dringlichsten Anliegen der Europäer*innen geworden. Die EU hat 2024 ein neues gemeinsames System eingeführt, um die Migration auf menschenwürdige und nachhaltige Weise zu regeln. Das System legt Regeln fest, damit kein EU-Land bei der Steuerung der Migration alleingelassen wird und damit alle Länder faire und effiziente Verfahren anwenden und die EU-Außengrenzen unter uneingeschränkter Achtung der Grundrechte verwalten.  

Diplomatie und Sicherheit

Die EU setzt verschiedene Instrumente wie Diplomatie, Sanktionen und Hilfsmaßnahmen ein, um die Stabilität und Konfliktlösung in einigen der instabilsten Regionen der Welt voranzutreiben. So hat die EU beispielsweise massive und beispiellose wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland verhängt, um dessen Möglichkeiten zur Finanzierung des Krieges einzuschränken. 

Förderung der Menschenrechte

Grundlage der EU ist ein klares Bekenntnis zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte. Dabei verteidigt sie bürgerliche, politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte und Freiheiten und steht für Nichtdiskriminierung und Gleichbehandlung. 

Sie stellt sich gegen alle Formen von Folter, Todesstrafe und Menschenhandel. Sie setzt sich verstärkt für die Achtung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten in Ländern und Regionen ein, in denen diese am stärksten gefährdet sind.