Überblick
Hauptstadt: Tallinn
EU-Amtssprache(n): Estnisch
EU-Mitgliedsland: seit 1. Mai 2004
Währung: Euro. Mitglied des Euro-Währungsgebiets seit 1. Januar 2011
Schengen: Mitglied des Schengen-Raums seit 21. Dezember 2007
Wichtige Daten: Fläche – Bevölkerung – Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf in Kaufkraftstandards
Politisches System
Estland ist eine parlamentarische Republik. Der Regierungschef (Premierminister/in) wird vom Staatsoberhaupt ernannt und vom Parlament bestätigt. Er ist der oberste Repräsentant der von der Regierung ausgehenden Exekutivgewalt. Das Staatsoberhaupt – der Präsident bzw. die Präsidentin – wird vom Parlament oder einem Wahlgremium für einen Zeitraum von fünf Jahren gewählt. Das estnische Parlament hat 101 Mitglieder; es wird alle vier Jahre gewählt. Estland ist in 15 Kreise und 79 Gemeinden unterteilt.
Handel und Wirtschaft
Die wichtigsten Wirtschaftszweige Estlands im Jahr 2020 waren Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergungs- und Gaststättenwesen (20,5 %), Industrie (19,2 %) sowie öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Bildung, Gesundheits- und Sozialwesen (16,7 %).
66 % der Ausfuhren Estlands gehen in EU-Länder (Finnland 16 %, Schweden 10 % und Lettland 9 %); unter den Nicht-EU-Ländern sind die USA mit 8 % und Russland mit 6 % der Ausfuhren die wichtigsten Handelspartner.
Die Einfuhren stammen zu 75 % aus den EU-Mitgliedstaaten (Finnland 13 %, Deutschland 10 % sowie Lettland und Litauen 9 %). Von außerhalb der EU kommen 8 % der Einfuhren aus Russland und 5 % aus China.
Estland in der EU
Europäisches Parlament
Estland entsendet sieben Abgeordnete in das Europäische Parlament. Mehr zu den Abgeordneten.
Büro des Europäischen Parlaments in Estland
Rat der Europäischen Union
Im Rat der Europäischen Union kommen die Minister/innen der Mitgliedsländer regelmäßig zusammen, um EU-Rechtsvorschriften zu verabschieden und politische Maßnahmen zu koordinieren. Je nach politischer Thematik nehmen regelmäßig unterschiedliche Vertreterinnen und Vertreter der estnischen Regierung an den Ratstagungen teil.
Vorsitz des Rates der Europäischen Union
Der Rat der Europäischen Union hat keinen ständigen, von einer bestimmten Person geführten Vorsitz (wie es z. B. bei der Kommission oder dem Parlament der Fall ist). Vielmehr übernimmt jedes EU-Land turnusgemäß den sechsmonatigen Ratsvorsitz.
Während dieser sechs Monate leiten Minister dieses Landes die Ratstagungen zu verschiedenen Themen, wirken bei der Festlegung der jeweiligen Tagesordnung mit und fördern den Dialog mit den anderen Institutionen der EU.
Zeitraum der estnischen EU-Ratspräsidentschaft:
Juli–Dez. 2017
Vorsitz des Rates der Europäischen Union
Aktuelle EU-Ratspräsidentschaft
Europäische Kommission
Estland hat Kadri Simson als Mitglied der Europäischen Kommission benannt. Sie ist zuständig für Energie.
Die Kommission unterhält in jedem EU-Land sogenannte Vertretungen.
Vertretung der Europäischen Kommission in Estland
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss
Estland hat sechs Vertreterinnen und Vertreter im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss. Dieses Beratungsorgan aus Vertretern von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und anderen Interessengruppen wird zu Gesetzesentwürfen konsultiert und beurteilt deren mögliche Folgen für die Arbeitswelt und soziale Gegebenheiten in den Mitgliedsländern.
Europäischer Ausschuss der Regionen
Estland hat sechs Vertreterinnen und Vertreter im Europäischen Ausschuss der Regionen, der lokale und regionale Interessen repräsentiert. Dieses Beratungsorgan wird zu Gesetzesentwürfen konsultiert, um die Berücksichtigung des Standpunkts der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sicherzustellen.
Ständige Vertretung bei der EU
Die Ständige Vertretung Estlands in Brüssel fungiert als Bindeglied zwischen Estland und den Organen der EU. Als eine Art estnische Botschaft bei der EU besteht ihre Aufgabe vorwiegend in der möglichst wirksamen Vertretung der Interessen und der Politik Estlands auf EU-Ebene.
Haushalt und Finanzierung
Was zahlt Estland in den EU-Haushalt ein und was erhält das Land im Gegenzug?
Bei der Berechnung des EU-Haushalts werden die finanziellen Lasten gerecht verteilt: Die Beiträge der einzelnen Länder richten sich nach ihrer Wirtschaftskraft.
Zweck des EU-Haushalts ist nicht die Umverteilung von Wohlstand; vielmehr stehen die Interessen der EU-Bürger/innen in ihrer Gesamtheit im Mittelpunkt.
Weitere Zahlen zu EU-Haushalt, Einnahmen und Ausgaben:
EU-geförderte Projekte in Estland
Die von Estland in den EU-Haushalt eingezahlten Mittel finanzieren europaweit Projekte wie Straßenbau, Forschungsförderung und Umweltschutz.
Hier erfahren Sie, wie Estland von EU-Mitteln profitiert.