Überblick
Hauptstadt: Brüssel
EU-Amtssprache(n): Niederländisch, Französisch, Deutsch
EU-Mitgliedstaat: seit 1. Januar 1958
Währung: Euro (€) (Mitglied des Euro-Währungsgebiets seit 1. Januar 1999)
Schengen-Raum: Mitglied seit 26. März 1995
Wichtige Daten:
- Fläche: 30 667 km2
- Bevölkerung: 11 832 049 (2024)
(Quelle: Eurostat – Zahlen für Fläche und Bevölkerung)
Politisches System
Belgien ist eine föderale konstitutionelle Monarchie mit dem/der König*in als Staatsoberhaupt und dem/der Premierminister*in als Regierungschef. Die Entscheidungsbefugnisse sind zwischen drei Regierungsebenen aufgeteilt: die föderale Regierung, drei Sprachgemeinschaften (flämisch-, französisch- und deutschsprachige Gemeinschaft) und drei Regionen (Flandern, Brüssel-Hauptstadt und Wallonien). Rein rechtlich sind diese Gemeinschaften gleichgestellt, doch ihre Befugnisse und Aufgaben betreffen unterschiedliche Bereiche. Gemeinsam mit Luxemburg und Straßburg ist Brüssel einer der drei offiziellen Sitze der Europäischen Organe.
Handel und Wirtschaft
Mit einem Pro-Kopf-BIP von 44 300 EUR belegt Belgien den sechsten Platz in der Europäischen Union und liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt (37 600 EUR). Auf das Land entfallen 3,4 % des gesamten BIP der EU.
(Quelle: Eurostat – Zahlen zum Pro-Kopf-BIP und zum BIP)
(Quelle: Eurostat – Zahlen zu Aus- und Einfuhren)
Belgien entsendet 22 Abgeordnete ins Europäische Parlament. Erfahren Sie, wer diese Abgeordneten sind, und verfolgen Sie die Tätigkeiten des Büros des Europäischen Parlaments in Belgien.
Im Rat der Europäischen Union kommen die Minister*innen der Mitgliedstaaten regelmäßig zusammen, um EU-Rechtsvorschriften zu verabschieden und politische Maßnahmen zu koordinieren. Vertreterinnen und Vertreter der belgischen Regierung nehmen mehrmals pro Jahr an den Ratstagungen teil, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen.
Der Rat der Europäischen Union hat keinen ständigen, von einer bestimmten Person geführten Vorsitz (wie es bei der Kommission oder dem Parlament der Fall ist). Vielmehr übernimmt jedes EU-Land turnusgemäß den sechsmonatigen Ratsvorsitz.
Während dieser sechs Monate leiten Minister*innen dieses Landes die Ratstagungen zu verschiedenen Politikfeldern, wirken bei der Festlegung der jeweiligen Tagesordnung mit und fördern den Dialog mit den anderen Institutionen der EU.
Zeiträume der belgischen EU-Ratspräsidentschaft:
Jan.–Juni 1958 | Jan.–Juni 1961 | Jan.–Juni 1964 | Jan.–Juni 1967 | Jan.–Juni 1970 | Jan.–Juni 1973 | Juli–Dez. 1977 | Jan.–Juni 1982 | Jan.–Juni 1987 | Juli–Dez. 1993 | Juli–Dez. 2001 | Juli–Dez. 2010 | Jan.–Juni 2024
Belgien hat Didier Reynders als Mitglied der Europäischen Kommission benannt. Er ist zuständig für Justiz.
Die Kommission unterhält in jedem EU-Land sogenannte Vertretungen. Erfahren Sie mehr über die Vertretung der Kommission in Belgien.
Belgien hat 12 Vertreterinnen und Vertreter im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss. Dieses Beratungsgremium aus Vertreter*innen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und anderen Interessengruppen wird zu Gesetzesentwürfen konsultiert und beurteilt deren mögliche Folgen für die Arbeitswelt und die sozialen Gegebenheiten in den Mitgliedsländern.
Belgien hat 12 Vertreterinnen und Vertreter im Europäischen Ausschuss der Regionen, der lokale und regionale Interessen repräsentiert. Dieses Beratungsorgan wird zu Gesetzesentwürfen konsultiert, um die Berücksichtigung des Standpunkts der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sicherzustellen.
Die Ständige Vertretung Belgiens in Brüssel fungiert als Bindeglied zwischen Belgien und den Organen der EU. Als eine Art belgische Botschaft bei der EU besteht ihre Aufgabe vorwiegend in der möglichst wirksamen Vertretung der Interessen und der Politik Belgiens auf EU-Ebene.
Haushalt und Finanzierung
Was zahlt Belgien in den EU-Haushalt ein und was erhält das Land im Gegenzug?
Der EU-Haushalt ist das Instrument, mit dem sichergestellt wird, dass Europa eine demokratische, friedliche, wohlhabende und wettbewerbsfähige Kraft bleibt. Die EU setzt den Haushalt zur Finanzierung ihrer Prioritäten und Vorhaben von großer Tragweite ein, die die meisten einzelnen EU-Länder allein nicht finanzieren könnten.
Die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft übersteigen deutlich die Höhe der Beiträge zum EU-Haushalt – dafür gibt es viele Beispiele. Alle Mitgliedstaaten profitieren davon, Teil des Binnenmarkts zu sein, die gemeinsamen Herausforderungen Migration, Terrorismus und Klimawandel gemeinsam angehen und ihren Bürgerinnen und Bürgern konkrete Vorteile wie eine bessere Verkehrsinfrastruktur, modernisierte und digitalisierte öffentliche Dienstleistungen und modernste medizinische Versorgung bieten zu können.
Bei der Berechnung des EU-Haushalts werden die finanziellen Lasten gerecht verteilt: Die Beiträge der einzelnen Länder richten sich nach ihrer Wirtschaftskraft.
Grundgedanke des EU-Haushalts ist nicht bloßes Geben und Nehmen. – vielmehr geht es darum, gemeinsam dazu beizutragen, Europa und die Welt zu einem besseren Ort für uns alle zu machen.
Ausgaben und Einnahmen der EU nach Land und Jahr
EU-geförderte Projekte in Belgien
Mit Mitteln aus dem EU-Haushalt werden europaweit Programme und Projekte wie Straßenbau, Forschungsförderung und Umweltschutz finanziert.
Sie können nachlesen, wie Belgien von EU-Mitteln und Aufbaufonds in Ihrem Land oder Ihrer Region profitiert.