Ylva Anna Maria Lindh engagierte sich schon in jungen Jahren politisch und war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der jüngeren schwedischen Politik. Anna Lindh wurde 1957 geboren, studierte Jura an der Universität Uppsala und wurde 1982 in den schwedischen Reichstag gewählt. Zwölf Jahre später übernahm sie ihren ersten Kabinettsposten als Umweltministerin.
Leben und beruflicher Werdegang
1998 wurde Lindh als Außenministerin in das Kabinett von Ministerpräsident Göran Persson berufen. Bekannt war sie für ihre direkte Art und ihre offene Kritik, vor allem in Menschenrechtsfragen.
- In Moskau kritisierte sie das russische Vorgehen in Tschetschenien scharf.
- Sie trat entschieden für eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt ein und war eine erbitterte Gegnerin der Palästinapolitik des damaligen israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon.
- Sie lehnte die Invasion in den Irak von 2003 mit der Begründung ab, dass sie ohne UN-Mandat erfolgt sei.
- Während ihres Aufenthalts in Washington äußerte sie scharfe Kritik an den Vereinigten Staaten wegen des Umgangs mit Gefangenen in der Guantánamo-Bucht.
Eine Vision für Europa
Schweden erhielt deutlich mehr Kontur in der EU, als sie während der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft 2001 den Vorsitz bei den Außenministertreffen übernahm. Im drohenden Konflikt in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien (heute Nordmazedonien) brachte Anna Lindh als amtierende EU-Ratsvorsitzende die außenpolitisch nicht immer einige EU auf eine Linie und half somit, weitere Konflikte zu vermeiden.
Veröffentlichungen
Mehr über das Leben, die Arbeit und den Beitrag von Anna Lindh zum europäischen Einigungswerk