Die im September 1913 in Berlin geborene Tochter einer bürgerlich-jüdischen Familie trat 1932 der Jugendorganisation der Sozialdemokratischen Partei bei, um Widerstand gegen den Vormarsch der Nazis zu leisten. Sie heiratete den jungen italienischen Philosophen und Sozialisten Eugenio Colorni und schloss sich in dessen Heimatland der im Untergrund tätigen antifaschistischen Bewegung an.
Leben und beruflicher Werdegang
Als Colorni verhaftet und auf der Insel Ventotene eingesperrt wurde, folgte sie ihm dorthin.
Sie machten Bekanntschaft mit Ernesto Rossi und Altiero Spinelli, die 1941 das Ventotene-Manifest „für ein freies und vereintes Europa“ mitverfassten‚ das gemeinhin als frühe Skizze des europäischen Föderalismus gilt. Es war Pflichtlektüre vieler, die im italienischen Widerstand gegen die Nazis kämpften.
Eine Vision für Europa
Das Manifest verlangte einen Bruch mit dem alten Europa, forderte umfassende Sozialreformen und damit ein neues politisches System. Ursula Hirschmann schmuggelte das Manifest aufs italienische Festland und half bei der Verbreitung.
1943 mitbegründete sie in Mailand die Europäische Föderalistische Bewegung (Movimento Federalista Europeo). Nach der Ermordung Colornis durch die Faschisten floh Hirschmann in die Schweiz. Sie war an der Organisation des ersten internationalen föderalistischen Kongresses 1945 in Paris beteiligt.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war Hirschmann weiterhin politisch aktiv. 1975 gründete sie in Brüssel den Verein „Femmes pour l'Europe“ (Frauen für Europa).
Kopie des italienischen Personalausweises von Ursula Hirschmann.
Veröffentlichung
Mehr über das Leben, die Arbeit und den Beitrag von Ursula Hirschmann zum europäischen Einigungswerk