Alles, was Melina Mercouri in ihrem Leben tat, tat sie mit Leidenschaft. Das gilt für ihr Wirken auf Bühne und Leinwand in jungen Jahren ebenso wie für ihren Kampf gegen die faschistische Militärjunta, die 1967 in Griechenland putschte, oder ihren Einsatz als Politikerin für den Schutz und die Förderung der Kultur in Europa.
Leben und beruflicher Werdegang
Bevor Melina Mercouri dem internationalen Publikum durch die preisgekrönte Filmkomödie „Sonntags... nie!“ bekannt wurde, war sie in Griechenland bereits eine anerkannte Theaterschauspielerin. Der Militärputsch von 1967 führte dazu, dass sie sich auch politisch engagierte. Jahrelang kämpfte sie weltweit für den Sturz der Obristen. Nach Wiedererlangung der Demokratie im Jahr 1974 kehrte Mercouri heim und schlug eine Karriere als Politikerin ein. Keine andere griechische Kulturministerin war so lange im Amt wie sie. Als ausgewiesene Kennerin der griechischen und europäischen Kultur machte sie sich insbesondere um die Schaffung der „Kulturhauptstadt Europas“ verdient.
Eine Vision für Europa
Als griechische Kulturministerin organisierte Mercouri 1983 während des ersten griechischen Ratsvorsitzes ein Treffen mit den Kulturministern der anderen neun EU-Mitgliedstaaten.
Sie ermutigte ihre Amtskolleginnen und -kollegen, das kulturelle Bewusstsein in ganz Europa ebenfalls zu schärfen. Treffen der EU-Kulturminister sind seitdem zu einer ständigen Einrichtung geworden.
Melina Mercouri im Gespräch mit der Presse vor der Vorstellung der ersten Europäischen Kulturhauptstadt 1985 in Athen
Veröffentlichungen
Mehr über das Leben, die Arbeit und den Beitrag von Melina Mercouri zum europäischen Einigungswerk